SchreibWerkstatt
Neue Texte Frankfurter Autoren
Ernst Hilmer
Das PRO LESEN-Sommerthema
Neubegegnungen mit Heimito von Doderer
Im Juli und August legt PRO LESEN eine Sommerpause ein.
Doch die Redaktion arbeitet im Hintergrund und listet die Romane Heimito von Doderers auf, die im Verlauf der letzten zwei Jahre ausführlich vorgestellt wurden:
Die Strudlhofstiege
Die Wasserfälle von Slunj
Ein Mord den jeder begeht
Und sie kündigt an, was die Leser im Spätherbst und Winter erwartern dürfen. Nämlich
Die erleuchteten Fenster
Die Merowinger
Der Grenzwald
Lassen Sie sich von Heimito von Doderers Romanen begeistern.
Auf ein Wort
Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich nur klar sagen. Ohne zu schwafeln, ohne zu gendern.

Das Lied vom Gendern
Sowohl im öffentlich-rechtlichen Rundfunk als auch in einigen Zeitungen und Zeitschriften versucht derzeit ein unreflektierter Feminismus seine Sprache durchzusetzen. Doch wer eine gewachsene Sprache auf synthetische Weise verändert, unterstützt nicht deren notwendige Weiterentwicklung, sondern instrumentalisiert sie zu Gunsten ideologischer Ziele. Die Verfechter des Genderns übersehen, dass sich in der langen deutschen Sprachgeschichte Entwicklungen nur in genuiner Weise auf der Basis des jeweils Erreichten vollzogen haben. Die deutsche Sprache kennt keine Gendersymbole und keinen Glottisschlag.
Gegen diesen aufgezwungenen Trend hilft möglicherweise nur noch ein Spottlied wie dieses:
Ich träumt‘, ich wär‘ ein Asterisk,
ein Doppelpunkt, ein Gap,
ein modisch-geiles Accessoire
aus einem Gender-Rap.
Ein wahrer Schreckenstraum, ein Alb,
Fanal des Sprachgerichts.
Das Deutsche wurd‘ total entkernt
vom Mann, dem Taugenichts.
Doch Sprache muss ein Abbild sein
von dem, was ist, was war,
schlüssig, konkret und allgemein,
im besten Sinne wahr.
Zwar glaubte Ur-Mensch Adam noch
im Buche Genesis:
Eva sei Bein von seinem Bein,
wär‘ Männin, ganz gewiss.
Aus seiner Rippe ward geformt
ein zweiter Mensch, die Frau.
Mit eig’nem Namen, keine *in,
der Schöpfer war genau.
Die Anhänger vom Glottisschlag
sagen Frau und denken Mann.
Er steht vorn, sie folgt nach,
eine Sklavin, ein Titan.
Wenn es mit der Grammatik hakt,
und auch am Wortschatz fehlt,
ist’s Zeit für einen neuen Ort,
dort, wo der Geist stets weht.
Damit die Blödheit nicht obsiegt,
behaupte ich ganz kühn:
Wer sich über and‘re definiert,
der irrt, trotz rot, trotz grün.
Bleiben Sie kritisch.
Ihr Klaus Philipp Mertens