Einzelartikel aus „https://bruecke-unter-dem-main.de - Frankfurter Netzzeitschrift“

Das kritische Tagebuch

Über den Umgang mit toxischer Männlichkeit

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Elon Musk wütet in den USA und hält sich selbst bei langjährig Verbündeten nicht zurück

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Vom Geist der Zeit

Das Frankfurter Literaturhaus verpackt seine Ankündigungen in Genderphrasen, einem Danaergeschenk der Einfältigen. Hingegen halten sich nahezu…

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Offensichtlich bestehen immense Probleme beim verstehenden Lesen sowie beim folgerichtigen Denken und Schreiben

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Eine Spurensuche für die Gebildeten unter den Verächtern

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Maßstäbe und persönliche Stilbildung

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Verfügt die Frankfurter Politik über ein Kulturbewusstsein?

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Das amtliches Regelwerk für deutsche Rechtschreibung wurde aktualisiert. Wir geben eine Verlautbarung der Kultusministerkonferenz und des Rats für…

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Buchtipps

Eine Broschüre des Vereins "Fachverband Fußgängerverkehr Fuss"

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Eine literarische Karriere der 1950er Jahre

Nachgezeichnet von Joachim Wittkowski

 

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Recherchen zu „Social Media“

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Eckhard Meineke

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Nachrichten. Kultur – Politik – Wissenschaft

Gedenktage im April 2025

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Wie die Autorin am 24. März ankündigte, wolle sie die politische Haltung der Meta-Plattformen Instagram und Facebook nicht länger unterstützen. Damit…

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Ausgabe vom 1. Februar 2025

 

Beitragsservice der Rundfunkanstalten warnt vor Phishing - Aktiv gegen Spam-Anrufe - Telekom-Kunden aufgepasst! -…

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Gemäß Grammatik und gültiger Rechtschreibreform. Und haben den »Analphabētos« ausgelobt, eine Negativauszeichnung für Sprachmanipulation

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SchreibWerkstatt

Neue Texte Frankfurter Autoren

121. ProLesen – Themenwoche, 14. - 17. April 2025

Im Bibliothekszentrum Sachsenhausen
 

Begegnungen mit dem Werk Heimito von Doderers

Diesmal im Blickpunkt sein Roman „Die Merowinger“
 

 


Donnerstagabend-Studio am 17. April 2025 (Gründonnerstag)
Obergeschoss. 19:00 – 20:30 Uhr

Wir lesen Ausschnitte aus Doderers skurrilstem Roman
Die Merowinger oder Die totale Familie

Mit ein- und weiterführenden Bemerkungen zum Roman von Dr. Gerald Sommer,
Heimito von Doderer-Gesellschaft, Berlin

Anschließend Publikumsgespräch. Eintritt frei

Während der Veranstaltungswoche werden an einem Büchertisch 
im Obergeschoss des Bibliothekszentrums weitere Titel Doderers ausgestellt. 
Er ist zugänglich während der Öffnungszeiten der Bücherei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Freizügigkeit oder geschlossene Grenzen?

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

waren Sie schon einmal in Mömpelgard? Der Name hört sich ziemlich spießig an. Man könnte meinen, die Ortschaft läge im Sauerland, vielleicht nahe Brilon, der Heimat unseres zukünftigen Bundeskanzlers. Gibt man ihn in Google Maps ein, wird man falsch geführt (wie so häufig von der schlechtesten aller Suchmaschinen) und landet im Neckartal bei Horb (Sitz der Waffenfabrik Heckler & Koch!).

 

Zugegeben: Die von mir verwendete Bezeichnung für diese Stadt ist seit ca. 230 Jahren nicht mehr gebräuchlich. Aber der Ort existiert. Nämlich am Ufer des malerischen Flusses Doubs in Frankreich (Region Bourgogne-Franche-Comté). Seit 1796 nennt sich die Stadt Montbéliard. Zuvor war sie 400 Jahre württembergisch. Ursprünglich gehörte sie zu Burgund. Wer durch ihre gut erhaltene Altstadt spaziert, fühlt sich wie in Schwaben, etwa in Waiblingen oder Schorndorf.

 

Ich besuche Mömpelgard / Montbéliard regelmäßig. Lege auf dem Weg von der Burgundischen Pforte (Belfort) nach Dole und Dijon einen Zwischenhalt ein. Und denke dabei jedes Mal über die Fragwürdigkeit von Nationalstaaten nach. Vermutlich haben sich die Menschen dort über Jahrhunderte als Burgunder gefühlt und Französisch gesprochen. Auch während der Zugehörigkeit zu Württemberg. Die territoriale Zugehörigkeit wurde ohnehin von Herrscherhäusern ausgehandelt, selten zum Vorteil der Einwohner.
Bei meinen Besuchen habe ich sie als stolze Franzosen und bewusste Europäer wahrgenommen und als gute Nachbarn der Schweiz und Deutschlands. Vor allem der Reiseverkehr zwischen Frankreich und Deutschland ist zu einem schrankenlosen innereuropäischen geworden. Ähnlich denken die Menschen rund um die elsässisch-deutsche und lothringisch-deutsche Grenze. Als es dort im Zuge der Corona-Pandemie zu Kontrollen und Sperrungen kam, war man auf beiden Seiten empört. 

 

Nun will die Bundesregierung wegen der unregulierten Zuwanderung und getrieben von der rechtsextremen AfD den Schengen-Raum durch Außen- und Binnengrenzen aufspalten. Das wäre faktisch die Rückkehr der Nationalstaaten, wie sie nach Napoleons Niederlage in weiten Teilen Europas errichtet wurden (die große Ausnahme war bis zum Ende des Ersten Weltkriegs der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn, wobei 1815 eine „großdeutsche“ Lösung aus deutschen Ländern plus Österreich vermutlich zukunftsfähiger gewesen wäre).

 

Als deutscher Staatsbürger und Bürger der EU lege ich Wert darauf, dass sich die Länder der EU ihr Handeln weder von Schleusern noch von Diktatoren vorschreiben lassen. Meine Sympathie gehört allen, die aus politischen Gründen verfolgt werden und hier Asyl suchen. Ebenso den ukrainischen Flüchtlingen. Aber der Kampf gegen soziale Not und Unrecht in Afrika und Kleinasien kann nicht hier ausgetragen werden. 

 

Europa darf die Usurpatoren von Marokko über Algerien und Tunesien bis Libyen und weit darüber hinaus nicht länger um die Rücknahme von Geflüchteten bitten (häufig vergeblich). Vielmehr muss die EU die Menschen, die dort um ihr Leben betrogen werden, auf subtile Weise zum Widerstand gegen ihre Peiniger aufrufen. Wir dürfen nicht das Elend importieren, sondern müssen Demokratie und Freiheit exportieren. Also faktisch die Globalisierung demokratisieren. Andernfalls läuft Westeuropa Gefahr, zum Spielball internationaler Schurkenstaaten zu werden. Dabei könnten seine hart erkämpften Errungenschaften verloren gehen. 

 

Bleiben Sie kritisch.
Ihr Klaus Philipp Mertens

 

Falls Sie weitere Informationen zu diesem Themenkomplex für Ihre Meinungsbildung berücksichtigen möchten, 
hier eine Empfehlung:
hr-Sendung DER TAG. Podcast zum Thema “Grenzen der Grenzlosigkeit”
https://www.ardaudiothek.de/episode/der-tag-ein-thema-viele-perspektiven/grenzen-der-grenzenlosigkeit-30-jahre-schengen/hr/14349211/