Einzelartikel aus „https://bruecke-unter-dem-main.de - Frankfurter Netzzeitschrift“

Das kritische Tagebuch

Mit der Kettensäge gegen den Sozialstaat

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Über das Sprachverständnis des Frankfurter Literaturhauses

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Vom Geist der Zeit

Weil sie nicht mehr wissen, was sie sagen sollen. Falls sie es denn je wussten.

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Ein Hoch auf die Haus- und Gebrauchsfrau, made by Trump & Friends

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Verfügt die Frankfurter Politik über ein Kulturbewusstsein?

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Das amtliches Regelwerk für deutsche Rechtschreibung wurde aktualisiert. Wir geben eine Verlautbarung der Kultusministerkonferenz und des Rats für…

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Buchtipps

Eine Broschüre des Vereins "Fachverband Fußgängerverkehr Fuss"

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Eine literarische Karriere der 1950er Jahre

Nachgezeichnet von Joachim Wittkowski

 

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Recherchen zu „Social Media“

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Eckhard Meineke

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Nachrichten. Kultur – Politik – Wissenschaft

Gedenktage im Dezember 2024

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Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an die südkoreanische Schriftstellerin Han Kang. Das gab die Schwedische Akademie in Stockholm bekannt.…

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Ausgabe vom 1. August 2024

 

OpenAI testet SearchGPT - X sammelt ungefragt Daten - Sicherheitslücke bei WhatsApp - So läuft’s beim Digitalen…

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Gemäß Grammatik und gültiger Rechtschreibreform. Und haben den »Analphabētos« ausgelobt, eine Negativauszeichnung für Sprachmanipulation

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SchreibWerkstatt

Neue Texte Frankfurter Autoren

117. PRO LESEN-Themenwoche. 16. – 21. 12. 2024 - Die Sache mit Gott

 

Theologische Aufklärung zur Advents- und Weihnachtszeit
Eine Spurensuche für die Gebildeten unter den Verächtern

 

Umschau in den Werken von Hermann Samuel Reimarus, Friedrich Schleiermacher, David Friedrich Strauß, Ludwig Feuerbach, Albert Schweitzer, Rudolf Bultmann, Dietrich Bonhoeffer, Paul Tillich und Herbert Braun

 


Büchertisch im Bibliothekszentrum Sachsenhausen, Obergeschoss
Zugänglich während der Öffnungszeiten der Bücherei

 

Lesung am Donnerstag, 19. Dezember 2024,
19:00 - 20:30 Uhr
Mit Publikumsgespräch. Eintritt frei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf ein Wort

 

Liebe Literaturfreundinnen und Literaturfreunde,

 

aufs Gemüt schlägt mir in der besonders grauen Jahreszeit, also von Ende November bis zu Silvester, vor allem die immer früher einsetzende synthetische Weihnachtsmarktidylle. Wenn ich in diesen Wochen in der Frankfurter Innenstadt etwas erledigen muss, schlage ich einen großen Bogen um diesen Trubel. Vor sieben Jahren nervte mich die glühweinselige Kulturzerstörung so sehr, dass ich ein Gedicht schrieb. In etwas mehr als einer Stunde hatte ich meinen Frust zu Papier gebracht – folglich fehlt ihm die literarische Tiefe. Dennoch löst es seither im Kreis gottloser Skeptiker eine unheilige Freude aus. Darum auf ein Neues:

 

Frankfurter Adventsutopie

 

Es ist Advent,
kein Lichtlein brennt.
Selbst vom Himmel strahlt kein Stern;
der Mond ist unsichtbar und fern.
Aus Bankentürmen dringt kein Schein,
still und behäbig fließt der Main.
Die Nacht ist finster, alles schweigt,
nur aus dem Bahnhofsviertel steigt
steil hoch das Licht der Sünde.

 

Es scheint ganz so, als stünde
Frankfurt vor einer Wende,
als wäre dies‘ Jahr der Advent
nicht Anfang, sondern Ende.
Ein Abgesang, ganz konsequent
auf Geld und Gier, Gewinn und Macht,
auf Lug und Trug und Niedertracht.
Und ebenso auf die Gestalten,
die Klimatod für Lüge halten.

 

Sankt Nikolaus und Weihnachtsmann
wandeln der Zeit nicht mehr voran;
genießen ihren Ruhestand
in der Bar „Zum Pflasterstrand“.
Am Nachbartisch, bei Brot und Wein,
finden sich Büchner und Heine ein.
Zwar nur die Geister von denselben,
die mit dem Mut der alten Helden
vollenden woll’n, für das die stritten:
Ein neues Land mit neuen Sitten!

 

Sie dichten ein anderes Weihnachtslied
über „Friede den Hütten“ und „Krieg den Palästen“;
es klingt nach Gemeinsinn statt nach Profit,
nach Revolution und rauschenden Festen.
Vorbei ist die Mär von Hölle und Himmel,
vorbei ist’s mit Christbaum und seichtem Gebimmel.
Jetzt geht’s um die Erde, um Frankfurt am Main,
dort soll man unsterblich und glücklich sein.

 

Bleiben Sie tapfer angesichts falschen Heiligenscheins.

Ihr Klaus Philipp Mertens